23. November

Vor vielen Jahren hatte ich um diese Zeit immer einen kleinen Weihnachtsmarkt in meinem Haus veranstaltet, ein paar Freundinnen eingeladen um ihre Kreationen mit zu präsentieren.  Mit Märchen, Musik und selbst gemachten kleinen Dingen, viel Kerzenlicht und Kaffee, Lebkuchen, selbst gebackenen Plätzchen und  frischem Tannenduft  -  eine schöne Vorweihnachtszeit. Es war immer sehr, sehr stimmungsvoll und auch gut besucht... aber bei sooo viel Vor-und Nachbereitung habe ich dann irgendwann gestreikt.

Um meinen Wollvorrat abzubauen hatte ich mir in einem Jahr Nicolausstiefel ausgedacht, habe Wolle abgewickelt und dazu eine Anleitung geschrieben, Muster gestrickt und gezeichnet und weihnachtlich verpackt. Davon habe ich immer noch ein paar Tüten. Wenn meine rote Wolle nicht reicht für die Schwedentrachtenjacke, so werde ich  diesen Fundus nutzen :-)

Das Pfefferkuchenrezept meiner Schwiegermutter ist immer noch unwiederstehlich und zum Stricken mit einem Glas Glühwein sowie abgezählt  drei dieser Köstlichkeiten, dazu Kerzenlicht, ein Hörspiel oder Musik oder auch mal einen Krimi  ....  eine versöhnliche Stimmung in der kalten Zeit  ... das macht Lust auf den nächsten Abend, denn da ist wieder Strickzeit. Es dauert schon einige Stunden, bis das Werk mit Nadeln Nr. 3  um ein paar sichtbare  Reihen  oder cm gewachsen ist. Und für alle Fälle habe ich einen Stapel Lesestoff parat und eine gemütliche, warme Ecke, um das was sich da draussen bewegt  zu beobachten.  Der Winter dauert ja wohl noch ein wenig.


19. November

Nun habe ich schon soo viele Lebensjahre hinter mir, aber noch nicht verstanden, warum mein Tag nicht mehr Stunden hat. Wobei - es ist mir lieber so als wenn die Zeit nicht verrinnen mag. Nichts schlimmer, als warten zu müssen und nichts tun zu können. Es sei denn, ich habe es so gewählt. Gestern, als ich den Markt besucht habe - ich muß dazu immer erst ein Stück fahren, wenn mir das Angebot im Laden um die Ecke nicht reicht - ist mir wieder ins Auge gestochen,  welch schöne, abwechslungsreiche  Landschaft  mich umgibt. Mir ist der Frühling schon immer lieber gewesen als der Herbst. Aber ich muß zugeben, die kräftigen Farben und Lichtverhältnisse, ob Sonne oder ziehende Nebel oder glänzende bunte Blätter, wenn der Regen sie frisch  gewaschen hat oder auch die bereiften Bäume und Wiesen an den Nordhängen oder sogar die Eisblumen, die sich an der Autoscheibe bereits zeigen .... das alles ist schon einen Ausflug nach "Irgendwo da draussen" wert. Drinnen aber beschäftige ich mit  dem

"alle Jahre wieder" Thema. Backen, dekorieren, schreiben, färben, renovieren, begonnene textile  Bilder aufarbeiten, und ja immer wieder Wolle... Wolle waschen, kardieren, färben spinnen. Neues? Doch, auch. Seit ein paar Tagen schlafe ich 

oben, direkt  an einem schwedischen See. Welch ein Ferienfeeling  (Tapete von Jonna Jinton). Diese Woche bekam ich mein 12. Tagebuch fertig gedruckt zurück.  Das Reisebuch Schweden/Dänemark. Diesmal ohne Text. Und ich habe mir überlegt, ein Textbuch zu gestalten mit Fundstücken und  unterschiedlichen Hintergründen... wie, was genau - wird sich ergeben. Für beide Bücher möchte ich dann eine passende Schachtel kreieren.  Das lockt mich gerade. Und ich habe auch schon Weihnachtsbäckerei angefangen. Lebkuchen, Stollen, Engadiner Nußtorte und Omas Pfefferkuchen sind schon fertig und dürfen ihr Aroma entfalten. Und -  gestern durfte "Jack" wieder mal in meiner Badewanne chillen (Fell eines Waldschafs)  :-)   Weiß wie Schnee darf er nun in den  braunen Walnußschalenfarbtopf. Und dann?   gibts  noch keinen weiteren Plan.  Ich experimentiere noch mit meiner neuen roten Jacke ... das wird erst mal meine Pausen-Zeit beanspruchen.


14. November

So, wieder eine Winterjacke fertig. (siehe 27.10.) Sie braucht noch ein paar kleine Nacharbeiten, dann kann ich  das lustig bunte, warme Kleidungsstück für ganz kalte Tage einweihen. Und hoffentlich kann ich es diesmal selbst behalten. Alle Vorgänger haben ganz schnell Liebhaber gefunden :-) Nun mache ich mich an eine neue Strickarbeit.  Inzwischen bin ich auch fündig geworden und habe verschiedene Rottöne in passender Stärke gefunden. Juni/Juli 1993 war ich schon einmal in Schweden/Norwegen. Damals  habe ich ein Foto in einem Freiluftmuseum in Stockholm von einer Spinnerin in Tracht gemacht. Immer noch finde ich ihre Jacke wunderschön. Ob meine rote Wolle reicht - weiß ich noch nicht. Aber ich habe die 500 g einfädig, extrem dünn gesponnene Wolle erst mal zu Knäuel gewickelt, teilweise verzwirnt und Proben gestrickt. Muster habe ich natürlich keines. Mag ich auch nicht, denn das mache ich mir ganz gerne selbst. Brauche ja etwas zum rumprobieren, experimentieren und  um kreativ  zu gestalten.  Langsam gewöhne ich mich auch daran, nicht mehr den ganzen Tag "draussen" zu sein, gewinne dem "drinnen" manch positives ab. Kerzenlicht und der Duft von Zimt und Nelken, die beginnende Weihnachtsbäckerei und hier und da ein bischen Deko plazieren ... und in wenigen  Wochen wirds ja auch  langsam  wieder heller.


11./ 12. November

Gestern nun habe ich mich an den Teig für den Stollen gemacht. Gut Ding braucht gut Weil.  Er  durfte über Nacht ruhen und  aufgehen. Heute duftet es durchs ganze Haus. Ob ich den Anschnitt abwarten kann bis zum ersten Advent ?  Gut verpackt werde ich die Teile erst mal verstecken.                                                                    

Nicht nur das alte Weihnachtsrezeptbuch, das mich ein ganzes Leben begleitet,  birgt Geschichten, auch die benützten Backutensilien könnten viel erzählen. So diese alten, großen Schüsseln. Sie stammen aus Dänemark und  sind von Sine. Sine Larsen. Das ist die Urgroßmutter von Heidi. Als ich sechs Jahre alt war durfte ich sie besuchen und  war damals sehr beeindruckt von ihr.  Sie wohnte in einem Seniorenheim  und ich erinnere mich noch genau an sie. Eine feine Dame. Schwarz gekleidet mit einer eigenartigen Frisur, einer Rolle im  Nacken. Im Arm hielt sie immer einen kleinen Hund, einen Pekinesen.  Schade, daß ich nicht mehr von ihr weiß. Die großen Schüsseln waren sicher nicht für einen kleinen Haushalt. Nun nutze ich sie für meine Weihnachtsbäckerei, für den Brotteig und allerlei Deko. Mittlerweile sind es, nachdem ich schon lange sammle, sieben insgesamt und ich freue mich stetig an ihnen.

Mein Weihnachtsbackbuch erzählt:  - während ich  vor ca. 50 Jahren Plätzchen backte, Stollen und Lebkuchenhäuschen, hingen die Kinder natürlich an meinen Hosenbeinen ... sie zu beschäftigen war nicht so einfach wie heute. Fernseher, Labtop, Handy ... noch unbekannt. So durften sie Rezepte in mein Buch schreiben.  Backen kann man danach nichts, aber sie hatten ihren Spass und ich konnte in Ruhe werkeln.


7. November

"Eigentlich" und " Waldbaden".

Eigentlich wollte ich heute meinen Giebel  verputzen und streichen. Das wäre nötig. Eigentlich.  Dann bekam ich einen Anruf und es wurde schnell aus Arbeit ein Bad. Waldbad. Was für eine schöne Alternative. Der Wald, der mich umgibt, ist voller Zauber. Wild, bunt, durchlöchert und uneben. Mal steht man auf der Höhe mit Blick ins Tal, mal kann man in die Tiefe der Erde blicken. Und ja, man könnte auch hinunter steigen , unter die Erde. Moose Pilze, bunte Blätter, skurrile Baumgestalten - es gibt viel zu sehen und fühlen, riechen und hören - so man sich die Zeit dazu nimmt und nicht nur Schritte zählt und gelaufene km. So stand ich heute überraschend mit meiner Freundin  vor der Bismarkgrotte. Zum Glück ist sie gerade gesperrt- Winterquartier für die Fledermäuse. 

Wäre ich sonst hinuntergeklettert?  Bepackt mit bemoosten Zweigen, Beeren und Lärchenästchen, Moospolstern und Blättern  für den Winterschmuck  sitze ich nun bei heißem, duftenden Zimttee und trockne meinen nassen Kopf. Beim Baden wird man nun mal auch nass.   Und der Giebel?  Eigentlich ist morgen auch noch ein Tag.


6- November

Für Regensburg war heute Sonne angesagt ... und ich mußte unbedingt meine Füsse bewegen. Die Hauptstadt der Oberpfalz ist immer einen Besuch wert. Mit ihren engen Gassen kann man nicht nur gut laufen, ohne sich zu langweilen - man kann sich auch gut verlaufen. Dabei entdeckt man immer wieder Neues. Der Blick nach oben sowie hinter die Haustüren lohnt sich immer. Und manchmal trifft man auch alte Bekannte, kann sich immer noch auf einen Kaffee zum Plaudern auf die Gasse setzen. Noch wärmt die Sonne. Und dann ist ja noch die Donau mit ihren vielen Brücken und Seitenarmen. Da bekommt man schnell ein paar km Laufzeit zusammen. Und wenn`s dann gegen Abend in Regensburg regnen sollte, so gibt`s ja noch die Wurskuchl mit den berühmten ältesten Bratwürsen,  die aber  in Kankurrenz zu den ebenso ältesten  Nürnberger Bratwürsten stehen. Mit ner "Halben" läuft dann auch dieser Tag aus. Schade.


3. November

Bei meinem Stadtrundgang anfangs der Woche habe ich entdeckt, daß die ersten Lebkuchenregale bereits gut leer sind, die ersten Buden für den Christkindlesmarkt schon parat stehen und Lichterglanz und Weihnachtsdeko in der Innenstadt fast fertig ist. Na, dann werde ich mich dem Treiben mal anschließen und zumindest die Zutaten für den Christstollen und die Bündener Nusstorte vorbereiten. (  erst mal Walnüsse, die bereits einige Zeit unterm Kachelofen trocknen, knakken) Es müssen  ja  alle Zutaten erst gut durchziehen, um die nötigen Aromen zu entwickeln, bevor diese Gebäcke angeschnitten werden können. Und ich weiß, da gibt es schon Liebhaber, die sich darauf freuen. Irgendwie ist mir aber noch gar nicht "novemberlich" zumute.

Deshalb werde ich auch noch ein wenig im Herbst bleiben. Meine große, bunte Winterjacke ist bald fertig gestrickt. (Und diese werde ich selbst behalten, haben doch die Vorgänger schnell Liebhaber gefunden) Inzwischen überlege ich, wie die nächste aussehen soll. In den frühen 90igern war ich schon mal in Schweden. Da hatte ich mir ein Modell mit Jacke fotografiert. Diese hätte ich nun gerne in etwa nachgstrickt. Ungefähr. Beim Durchstöbern meines Wollvorrats fand ich leider nur noch Reste. Unterschiedliche Stärken und Verzwirnung und nie genug von einer Farbe. So muß es wohl etwas anderes werden. Eine Restejacke. Rotorange, die Farben des Herbstes mit etwas verblassendem Sommer - etwas grün und gelb. So etwas schwebt mir nun vor. Vorlage sind die Fundstücke eines Spaziergangs. Herbstblätter. Mal sehen, was mir da noch einfällt ...


31. Oktober

Heute habe ich einen guten Freund auf seinem letzten Weg begleitet. Seit meinem 16. Lebensjahr waren unsere Familien verbunden. Er wußte vieles über Geologie, Geschichte und Botanik und hatte immer ein offenes Ohr für meine Fragen, nahm immer gerne meine Tipps für seine Wanderführungen mit seiner Gruppe an-  Er liebte Nürnberg und machte zu seinem Lebensinhalt Führungen durch die Sehenswürdigkeiten dieser Stadt. Es klingt vielleicht eigenartig, aber er hat sich während dieser, seiner Leidenschaft  verabschiedet vom Leben.  Den Nachmittag bin ich in seinem Gedenken  durch die herbstlich gefärbte Innenstadt geschlendert. Es ist mir so sehr bewusst geworden, daß der Herbst des Lebens erfordert, jeden, aber auch jeden Tag als Geschenk zu werten. Wie ein solches packe ich jeden Tag wie einen ganz besonderen aus  und sehe meine Zeit als etwas ganz kostbares an, versuche sie optimal zu gestalten, so lange es mir vergönnt ist fit, beweglich und interessiert zu sein.


27. Oktober

Freitag. Markttag. Regentag. Und der Buchladen liegt auf dem Weg ... Und jetzt? Stricken, zwei Ärmel fehlen noch - oder doch lieber lesen? Aber wo fang ich an? Vielleicht hilft einteilen- von heute bis morgen Cornelia Funkes Neues. Wenn das auch so unterhaltsam wie die Vorläufer ist, bin ich damit fertig am Samstag . Dann wird's schwierig zu wählen. Vielleicht doch lieber mit Strickzeug und Musik als Zwischeneinlage ... Das Gelesene braucht ja auch Verarbeitung. Und dann? Lass ich das Los bestimmen - oder die Eingebung. Jedenfalls werde ich mich mal ein Wochenende lang einschliessen. Es sei denn die Sonne lädt mich ein zu einer Waldwanderung mit Blätterrascheln ... Alles ist möglich!


24. Oktober

Es regnet. Fenster streichen ist gestrichen. Ungemütlich? Keineswegs. Manchmal muss man selbst Hand anlegen. Einen Kuchen backen, dazu heißen Kaffee, eine Sonne, eine Handarbeit und mit ein paar schönen Erinnerungen und, na klar darf Musik nicht fehlen, wirds doch schon richtig kuschelig... Das alles verspricht doch einen schönen Tag. Und die liegengebliebenen Reparaturprojekte werden ganz nebenbei auch mal fertig. Habe ich doch frühzeitig den Kindern vermittelt, nichts wegzuwerfen, bevor es unbrauchbar ist, so kommt der Bumerang nun zurück. "Mamma, Oma, Johanna"... "das kannst Du doch sicher retten" "ist ein Lieblingsstück" "so erinnerungsbelastet" " zu kurz, zu lang, zu eng "...Welch ein Vertrauensvorschuss . Ich werd's schon richten ... irgendwie


22. Oktober

Das war's nun mit dem Wochenende. Schade, ein bisschen hätte es noch dauern können. Vollgepackt mit allem Möglichen, Wanderungen, Ausstellung, Konzert, feinem Essen und dem Besten: viel Gedankenaustausch, gehe ich nun in eine neue Woche. Kreativ wird sie sicher nicht, denn es steht eine Menge Kleinkram zu erledigen an. Aber wer weiß, kann man ja vieles auf die lange Bank schieben

 Rußweiher, Kloster Speinshart, Barbaraberg.

21. Oktober " Platte"


20. Oktober

Nach einer fleißigen Woche, ein faules Wochenende? Klar doch - Belohnung muß sein! heute Wanderung mit Ossinger Umrundung, abends Konzert im "Capitol", ehemals Kino. Immer wieder schön. Superschön, unique und speziell auch "alles meins deins" . Elektronic, Handwerk und Lightshow. Und morgen? Das Wetter macht den Plan.


15. Oktober

Eindeutig ein Herbsttag! Während ich darauf wartete, daß meine Freunde aus den Sonntagspuschen kommen, kochte ich aus den gestern auf dem Markt erstandenen roten Zwiebeln eine Marmelade. Gut genutzte Wartezeit um eine leckere Beigabe zu allem möglichen zu kreieren. Die anschließende Wanderung zwischen Sonne, Regen und besonderem Licht im "Fränkischen" hat mir wieder bewiesen, daß die Befürchtung "es könnte ja regnen, schneien, zu kalt, zu warm, zu weit ... sein, kein guter Ratgeber ist. Also los, raus aus der Komfortzone. Die dunklen Wolken waren zwar drohend präsent, haben aber nur schöne Herbststimmung gezaubert, mit der Sonne gespielt und die Farben leuchten lassen.


14. Oktober

Heute habe ich den Tipp bekommen, die letzten Sonnenstrahlen zu nutzen. Ich habe ihn gerne befolgt. In einen kleinen Stadtbummel konnte ich einen grössereren Einkaufstag einbinden. Bauern- und biomarkt, Farbe zum Fensterstreichen (dringendst nötig), Herbstbepflanzun für vor die Haustüre. Und ja natürlich der Buchladen. Er darf nicht übersehen werden. Da fand ich dann ein Bild von meinem Zuhause. Klein, hineingeduckt in die umgebenden Häuser des alten Ortskerns, fern des Strassenlärms und doch mitten dabei, mitten im Grün.. Doch, diese Wahl habe ich nie bereut. Und das schöne Amberg ist ja ganz nah, falls mich die große Stadt ruft  - die ich nach ein paar Stunden gerne hinter mich lasse. Home sweet home ruft. ...


12. Oktober

Vorgestern habe ich mir Arbeit eingekauft. Eigentlich eher die Belohnung für das, was ich gerade mache. Hausputz. Nicht, dass sich das Gefühl den ganzen Tag in der Sonne sitzen zu können und nichts zu tun festsetzt ... manchmal muss das Lästige Vorrang haben. Aber dann.... Ich war so beeindruckt vom Gelb der Reseda im Geschichtspark Bernau , liebe ja auch Blau und somit auch Grün und Weinrot, daß ich nicht anders kann. Auf dem Wollmarkt hat mich auch nichts "angemacht" also selbst " machen". Wolle waschen, spinnen, färben, filzen, Schnitt entwerfen, weben, nähen. Was genau? Keine Ahnung! aber vor dem Vergnügen kommt der Kehraus in diesem Fall. Das ist doch ein guter Plan für die kommende Zeit? Aber ich werde Umwege finden auf meiner Kreativreise!


10. Oktober

Ein Beitrag vom vergangenen Jahr

"So habe ich heute also die Färbeaktion meiner fertig gestrickten Jacke weiter geführt. Wechselweise habe ich Nussschalen und Jackenteile in einen Steintopf geschichtet und mit dem Farbsud, dem Schalen-Einweichwasser aufgegossen. Nun heißt es abwarten. Ab und zu umrühren, die Farbe kontrollieren und Geduld üben. Meine Wunschfarbe wäre ein sattes Kupferbraun. Aber Wünsche werden ja nicht immer wahr...es bleibt spannend."

zeigt, daß just zum selben Tag,  ich die Jacke  wieder  eingetaucht habe  - in eine neue Färbeflotte ... merkwürdig  Diese Erinnerung finde ich fast spooky... habe gestern wieder einen Steintopf mit grünen Walnußschalen gefüllt und will diese, meine Jacke nochmal darin ziehen lassen. Der Farbton ist noch nicht so, wie ich es mir vorstelle - und wenn ich etwas will, bin ich ausdauernd. Aber dass es genau der gleiche Tag ist ... schon eigenartig. Fühlt sich an, als hätte man doch eine innere Uhr - nach dem Prinzip "alles hat seine Zeit".


8. Oktober

War es gestern der Inn, den ich besuchte, so war es heute die Isar. Glasklares Wasser - mitten in München und man kann ihr lange folgen. Der Wollmarkt in Vaterstetten? Nun, ich bin vermutlich zu anspruchsvoll. Aber der Abstecher zur Schloss-Schänke in Eysölden war sehr lohnend. Nach zwei "Halben" war der Heimweg sehr kurzweilig. (Alkoholfrei natürlich) .  Prost König Ludwig!


6. Oktober

Und schon wieder unterwegs ...  Bin auf dem Weg zum Wollmarkt in Vaterstetten und gerade bei Lisei zu Besuch. Sie hat vor 31 Jahren den ersten Wollmarkt organisiert. Seit dem verbindet uns "Wolle". Spinnen, weben, färben, drucken, filzen. Der Austausch , die Erinnerungen und gemeinsame Interessen lassen ein paar Tage im Flug vergehen. Und wenn das Herbstwetter den Sommer verlängert, so ist das Genuß pur.

Der Inn bei Gars - Treibholzjagd


1. Oktober

Geschichtspark Bärnau- bei strahlendem Sonnenschein dem
lebendigen Treiben von Handwerkern zusehen war ein Genuß. Ein weiterer die Ausstellung "SOS Wasser" - unbedingt empfehlenswert. Manchmal muss man etwas wagen- dachte ich doch zuerst als alle Parkplätze zum Sybillenbad voll waren, "das lohnt sich sicher nicht"- wollte schon nach Hause fahren. Das "Badhaus" lag auf dem Weg. Nur wer wagt gewinnt! So eine schöne Ausstellung, lange habe ich Gedanken dazu mit der "Aufsicht" ausgetauscht. Wieder so ein Sonnensonntag!

 


30. September

Dieses Wochenende steht unter dem Thema Kunst. Kastler Kunsttage waren heute. Ausstellung und offene Ateliers ansässiger Künstler waren zu besichtigen. Die fein, aus einem wie gewachsenem, Stück Holz geschnitzten Figuren konnte ich heute einmal genau betrachten. Oft schon stand ich vor dem Atelierfenster von Michael Pickl.
Auch die anderen Arbeiten waren bemerkenswert. Kastl an sich mag ich sehr. Eine wunderbare Wandergegend. Zum Abschluß gabs dann noch in Hohenberg gesottenen Ochsen vom Demeterhof und Kaffee am Kamin. Morgen? gehts weiter...

 


29. September

Auf meinem Weg immer der Sonne nach, begegneten mir wieder gute Freunde ... Glockenblume, Silberdistel und Andere. Die Herbstzeitlose mit dem etwas anrüchigen volkstümlichen Namen "Nackte Jungfer" läutet den Herbst ein. Ihr Verwandter, der Krokus, den Frühling. Heißt es deshalb "sie konnten zusammen nicht kommen"?


26. September

Der erste Zuhausetag war ein Arbeitstag. Wäsche waschen, hängen, falten. Der Garten ist gut eingewachsen, also Wege freischneiden, das was bei mir unter Unkraut läuft, und das ist wenig, von den Wegen und Terasse entfernen. Teekräuter ernten, die ersten Herbstblätter von der Strasse fegen, Buchsbaumzünsler bekämpfen. Aber wie?  ...  und vieles mehr. Der Liegestuhl ist eingewachsen... aber darauf habe ich sowieso gerade keine Lust.  Pilze wachsen auf den Gartenstühlen, Schnecken malen Bilder auf der Terasse ... Solange das Wetter mitspielt, werde ich mich aber draussen bewegen.   Die Stubenhockerzeit rückt langsam an . Daher raus ins noch Grüne, jetzt oder nie!


noch 200 km von hier ...

25. September

Gestern war mein letzter Reisetag- mit einem kleinen Herbstfest im "Klostergarten"  in Weimar zum "Abschluss". Heute ist wieder "Alltag" angesagt. Aber auch diesen gestalten wir ja auch nach unseren Wünschen, oder etwa nicht? Ich jedenfalls gehe erst mal ... klar doch, in den Garten. Solange die Sonne noch scheint.


Halbe Strecke ... noch 600 km.


21. September

.. an der Rögnitz - in der "Griesen Gegend". Knapp 7000 Schritte bin ich gelaufen. Nein, das hat den Hexenschuss oder was immer es ist aber auch überhaupt nicht interessiert. Und Sitzen, Liegen und Anderes ist ja auch nicht besser. Diese superschöne, stille, weite Landschaft genießen ist es wohl wert, ein paar Wehwehchen auszuhalten. Ein lauer Wind und Hochsommerwetter begleiten mich.


20. September

Die letzte Brücke, die letzte Fähre, die letzte Nacht im mobilen
Mini - Haus auf Rädern liegt hinter mir. Hier begann die Reise, hier lasse ich sie ausklingen. Im Strandkorb. Anstatt Meer, rauschen hier die großen, alten Bäume. Während ich den riesigen, gepflegten Garten durchstreife, denke ich mich zurück an dessen Anfang, an Familienfeste, Ausstellungen und üppige Sommertage. Alles ist in Bewegung, alles in Fluss. Die nächste Generation ist erwachsen; schön, dass ich noch dabei sein darf und kann. Ich genieße es, die vielen Erinnerungen vorbeiziehen zu lassen. Und ja, ich freue mich auch auf mein Zuhause, meinen Garten und darauf, meine textilen Ideen umzusetzen. Habe viel Energie getankt in den letzten Wochen. Wenn ich denn nicht mehr so kreuzlahm bin (ich weiß, es geht vorüber) mach ich noch einen kleinen Umweg und dann, ab in den Herbst.

 


18. September

Na, da hat Maram mich doch gestern tatsächlich mit einem Hexenschuss gestraft. Das ist nicht, gar nicht praktisch auf einer Reise
Was bleibt mir aber anderes übrig, als weiter zu ziehen? Trotzdem habe ich heute viel gesehen, obwohl ich nicht weit vorwärts gekommen bin. Da mir laufen gut tut, habe ich den nahen Wald und den Strand erkundet, einen Schlosspark besichtigt und einen wunderschönen Frühstücksplatz gefunden. Mittags hat mich dann Regen auf der Weiterfahrt begleitet. Ein kurzer Besuch in Faaborg ... Alles leergefegt, viele Läden geschlossen. Nachsaison. Und meine Nase hat mich dann an einen sehr schönen Campingplatz geführt. Ja, so könnte es weitergehen. Ich sitze immer noch draussen und schau aufs Meer, es ist schon dunkel, aber noch warm genug.Von weitem grummelt ein Gewitter.

 


17. September

Ejer Bavnehoj, das ist eine Autobahnausfahrt. Und der höchste Berg Dänemarks ... Aber darüber wird noch gestritten. Jedenfalls gibt es hier eine alte Sage. Ich fahre an dieser Stelle auch immer sehr vorsichtig. Es soll da konzentriert Unfälle geben. Maram, soll eine Hexe gewesen sein, die hier ihr Unwesen trieb, ihr Häuschen hatte. Ab und zu soll sie zuschlagen, sich Gesellschaft ins Grab holen. Ich bin ihr jedenfalls wieder mal entkommen. Über die neue Brücke über den Lille Belt bin ich auf der Insel Fyn gelandet. Wieder...und immer wieder - ist es doch H.C.Andersens Land. Von ihm war mein erstes Märchenbuch ...es folgten viele, auch unbekannte. Beim Abendspaziergang traf ich Hirsche, die hatten aber mehr Angst vor mir, als ich vor ihnen. Und unter der alten "Lille beltbrücke" fand ich auch den schönen Wanderweg entlang dem Wasser wieder. Und es war ein Sonnensonntag. Mit Abschiedsschmerz sehe ich zum Abendhimmel ... Es scheint das Ende meiner Reise durch zwei skandinavische Länder zu sein - für dies Jahr .


17. September

Mit einem kleinen Ausflug durch die hügelige Landschaft der "Molsberge", vorbei an der Schlossruine Kalö, entlang der Ebeltoftbucht. (Alles erinnerungsbeladen für mich) beschliesse ich eine gesellige, schöne Woche mit einem "Grillabend"am offenen, schnell aus Strandsteinen zusammengebauten Feuer. Immer wieder schön, diese Reise in die Vergangenheit. Heute geht es weiter. Wohin? Das ist noch unklar... Immer der Sonne nach.


15. September

Aarhus, zweitgrößte Stadt in Dänemark. Hier stellt sich inzwischen die Frage, ob wohl alles Alte von modernen Bauten überdeckt wird. Oder werde einfach ich alt? Toll, der neue Hafen, ich mag ihn sehr. Hab mich sogar im Parkhaus zurecht gefunden,  bezahle Kleinstbeträge ohne murren mit Karte - aber die zwischen Hochhäuser eingequertschten wunderschönen alten Häuser? Ich weiß nicht .... aber altes wird manchmal auch wieder modern ... so die smoerrebroeds. Man findet sie wieder ab und an im Supermarkt.


14. September

In Dänemark gab es "früher" zu Festen "Smoerrebroedbakker" , Das waren Platten mit "Butterbroten". Das klingt langweilig. Aber aus irgendeinem Grund wohl waren und sind sie weltberühmt. Es gab kleine Ladengeschäfte, wo diese, gar nicht langweiligen, Butterbrote präsentiert und verkauft wurden. Und es gab "smoerrebroedjomfruer". Sie stellten Brote kreativ zusammen und waren verantwortlich, dass man etwas gesundes zu essen bekam. Wörtlich übersetzt nannte man sie: Butterbrotjungfrauen. Solch eine war ich heute - 1952 war ich das erste mal in Dänemark. Meine Gastfamilie lud im Sommer Gäste zum Picknick am Strand ein. Picknick war damals "voll in" - überall an den Straßenrändern und am Strand waren Tische und Stühle aufgestellt und es gab zwischen Kaffee und Kuchen alles vorstellbare. So auch Smoerrebroed. Präsentiert wurden sie in diesen transportierbaren Präsentaionsköfferchen. Lange Jahre suchte ich danach, nun fand ich dieses 50igerjahreSchätzchen. Heute abend gibt es Picknick am Strand!


13. September

Seit Sonntag treibe ich mich nun in "Djursland" rum. In Ostjütland/ Dänemark. Besuche bei alten und neuen Bekannten. Feine Gespräche mit Künstlern, Literaten und treibe mich auf Flohmärkten rum, natürlich auch am Meer und über Land. Viele Erinnerungen begleiten mich. So die Geschichte dieser grünen Blechkiste... Ist sie nicht schön? Was das ist? Verrate ich morgen...

so ein Bauernhof ist immer noch mein Traum. Dieser ist aber nicht nah genug am Meer und  andere nicht weit genug weg. Der eine zu teuer, der andere zu marode ...So wird das nie mehr was.

Ein Besuch in Aarhus und Fjellerup,  zwei Buchautoren, Heidi und Ingeborg haben viel zu erzählen. Ingeborg und ihr Mann waren Lehrer in Tanzania . Ihr Tagebuch hört sich spannend an, leider nur in dänisch.  Heidi hat einen Krimi und Familiengeschichte geschrieben und über sich, als Künstlerin. Mit Kirsten haben wir Kindheitserinnerungen ausgetauscht. Auch da gibts viel zu schnattern. So fliegen die Tage dahin mit

Spaziergängen am Strand und über Land .

Wienerbroed und Kirsbaervin und  Floedeboller ... muß sein ... sonst ist das nicht Dänemark


8. September

Ich verabschiede mich heute von "bohuslän" nach einer Abschiedsnacht auf einem hübschen,  kleinen Cmpingplatz auf einem Bauernhof und  nach einem Strandtag wie aus dem Bilderbuch  und begrüße heute Nacht Dänemark.


7. September

Goteborg, Göteborg. Eine riesige Stadt, eine schöne Stadt. Große Plätze, endlos lange Straßen. Chic gekleidete Menschen, exclusive Läden. Parks, Wasser, Hafen, Alles was das Herz begehrt. Markthallen liebe ich, deshalb habe ich da auch viel Zeit verbracht. Für den Parkhausplatz hätte ich zwei mal Köttbullar mit allem, Kartoffelbrei, Rotkohl, Preiselbeeren essen können. Es stand nirgends ein Preis. Es scheint auch egal zu sein, man bezahlt sowieso alles, aber auch alles nur mit Karte oder App...An den Kassen steht oft "unsere Kasse ist bargeldlos". Selbst an der Rezeption der Campingplätze gibt es oft ein personalfreies, eigenartiges Bezahl- und check -in- system. Am besten, man plant und bucht alles vor. Und wo bleibt meine Entscheidungsfreiheit um dem Augenblick zu folgen? Heute ist meine letzte Nacht in Schweden. Morgen werde ich nach Dänemark mit der Fähre übersetzen. Wäre gerne länger geblieben. Aber es herbstelt doch sehr mit feuchten, kalten Nächten. Ein Sonnenuntergang verabschiedet mich. Ach ja, auch die Mücken vertreiben mich. Habe kaum eine stichfreie Fläche. Das macht so keinen Spass!!!!


6. September

Heute: Minicamp mit MaxiMücken am See. Hätte ich wissen müssen. Maxipreis für Minileistung.( Plumpsclo, Aussendusche) hatte ich nicht wissen können. Jetzt bin ich weise... Dafür habe ich echt schwedisch gespeist in der Textilhochschule. Auch das Museum lohnend, aber mehr Industriell als "handcraft".



5. September

Zum Frühstück scheint noch die Sonne, dann aber ziehen Wolken auf. Ich fahre nach Uddevalla. Meine Nase lenkt mich direkt vor ein Museum. Da verbringe ich dann fast den ganzen Tag. Soo schön gemacht und informativ. Und dann fahre ich noch auf einem Umweg über Lysekil zurück zu meinem Camp. Plötzlich endet der Weg auf einer Fähre. Ich kann nicht zurück, stehe schon in der Reihe. Dabei will ich gar nicht auf eine Insel. Es war tatsächlich eine Abkürzung. Und es hat sich gelohnt. Diese "Bäder" machen schon was her! Nicht überall im Land ist alles frisch gestrichen. Also nochmal : Steine, Schiffe, Häuser, Wasser, Aussichten...und Textiles.


3. September

Es ist September. Gar nicht einfach einen Tag zu gestalten. Inselhopping - "stängt", viele, die meisten Geschäfte, "stängt", Museen - "stängt". Und was heißt 'stängt'? Geschlossen. Kaum ein Mensch ist auf den Straßen. Gut daß die Natur geöffnet hat...und die Sonne. So fand ich zwar nicht das gesuchte Wikingerkönigsgrab, doch nochmal Felszeichnungen und einen Runenstein. Eine Fähre brachte mich doch noch  von Bohus auf die Insel Malmön. Ein super Badedorado zwischen den runden Steinen- und ja es war belebt. Ein paar Nixen schwammen ihre Runden. Nochmal in "Kungshamn" , das heißt "Königshafen", aber auch hier kein König ...jedenfalls habe ich jetzt ein grandioses Bild von den "Schären".


3. September

Sollte man nicht stoppen, wenn's am Schönsten ist? Hier bleibe ich aber erst mal. Das kann für mich nicht besser werden. Wind um die Ohren, Meer rundum und schliesslich zeigt sich doch auch noch die Sonne. Wandern auf den Steinen macht Spaß und die gibt's hier in Massen und Variationen. Ein völlig neues Gehen, Hopsen, Klettern. Die Gärten und Bauweise der Inselbewohner und die Gestaltungsmöglichkeiten allein schon einen ganzen Tag wert. So abwechslungs und ideenreich und geschmackvoll. Da muss ich wohl noch einen Tag oder zwei oder drei  anhängen!

und hier mal ein Stellplatz für drei Nächte. Meine Küche ist hinten, ausfahrbar mit allem  Nötigen  und rechts bis zum Vordersitz  der  Schlafplatz. Links hinterm Fahrersitz die Kleiderkammer und für was noch alles. Eßzimmer ist wahlweise  im Freien oder, bei Regen wird das Essen auch mal  auf einem Tablett,  auf dem Beifahrersitz serviert.

Die Kühe wecken mich morgens und  nachts scheint der Mond in die  offene  Schlafzimmertüre. Es ist perfekt. Bequem, alles vorhanden, beweglich - und ja immer ein bisschen chaotisch. Hier waren auf einem riesigen Platz 2 Camper für die Nacht. Nun, es ist September ... morgens schon etwas feucht und nebelig und kühl. Aber dafür leer. ( und manche Attraction auch schon winterfest ( wenn man die denn auch braucht.)


2. September

Nein, nicht alle Schwedenhäuser sind falunrot, es gibt auch weisse und gelbe und blaue und grüne. In der Sonne immer leuchtend. Heute: Fjällbacka und Smögen. Da muss ich noch mal hin. Zu schön, um nur vorbei zu fahren.


1. September

Heute nochmal "Felszeichnungen". Stundenlang durch den Wald und über die Felsen. Ich sehe jetzt schon nur noch Bilder auf den Steinen. Einbildung?  Museum Freiluftmuseum ... ein langer Tag. Für zwei Tage Rotkappen, eine Hand voll Preiselbeeren , drei Äpfel und eine Tüte Wachholderbeeren standen mir am Weg. Feinstes Abendessen. Und Lachs am Hafen von Fjellbacka. Jetzt fehlt noch der Sonnenuntergang. Bestellt und abgeholt.


31. August

Heute bis fast an die Grenze zu Norwegen. Die Felszeichnungen von Tanum (Welterbe mit 1500 Zeichnungen) waren mein Ziel. Ziel erreicht. Jetzt sitze ich in der Sonne und sticke weiter an meiner Interpretation. Und wieder auf einem leeren Campingplatz. Hier bleibe ich erst mal.


30. August

Weiter nach Norden. Malmö, Torekov, Bastad. Strandwanderungen wechseln mit Stadtbummeln und Kletterpfaden. Jeder Tag neu und Inspiration. Heute hatte ich im Haus von der Operndiva Birgit Nielsson eine nette Begegnung. Statt Einzel-Führung durch die Räume hatten wir regen Gedankenaustausch. Mag sein dass es doch Fügung gibt, manchmal könnte man es glauben. Auch für Steine und Strandgut sammeln bleibt noch Zeit ...

 


28. August

Es ist nur schön. Schönes Wetter, schönes Meer, schöner Strand, schönes Naturreservat... Und ja Ystad... Kein Krimi, kein Mord, keine Polizei... Wallander hatte keinen Einsatz. War aber auch früher Morgen, als ich das Städtchen durchstreifte. Dann verbrachte ich den restlichen Tag auf einer Halbinsel in Skanor und Falsterbo, Naturreservat und wunderschöner Strand... Ein Tag aus dem Bilderbuch. Und im Abendlicht noch "textiles". Schnüre aus Algen.

 


27. August

"shit happens"... Wie eine Kettenreaktion folgte die letzten Wochen eine Panne auf die Andere. Portemonaie verloren. ( Mach mal eine Reise ohne Alles!)  Auto kaputt gefahren, reparabel. Und weitere kleine Pannen ...  Jetzt aber bin ich gleich auf der Fähre nach Trelleborg, schade mein Wunschziel: Fähre Ystad wurde gestrichen. Bornholm ist auch gestrichen oder ans Ende gesetzt. Müssen nicht auch Wünsche offen bleiben? In der Hoffnung, dass die Kette der Pannen ein Ende hat, nicht mitfährt übers Meer und mich begleitet, dass die nächsten Wochen sich friedvoll und spannend zeigen starte ich in einer Stunde. Endgültig. "shit happens" aber auch das Gegenteil ist möglich. So what?

 


26. August

Erste Nacht im Minihaus auf einem fast leeren  Campingplatz in Prenzlau.


22. - 26.  August

Die ersten 600 km, der erste "Nix-tun-Tag" auf meiner Nordlandreise mit viel, viel Zeit im Gepäck. Nichts ist mir gerade wichtiger, als den Sommer zu erleben, erwandern, erfahren und die Tage mit Genuss füllen.

Erst mal ging alles perfekt. Nach dem Besuch bei den Kindern  nun in Richtung Skandinavien.  Dann übersah ich einen Pfosten. Der Schaden, so kurz vorm Wochenende hätte mich zuviel Zeit, Nerven und Geld gekostet. Was mach ich also.? So konnte ich nicht fahren. Also notdürftig geflickt wieder nach Hause... 600 km. Gerade noch richtig, um für den nächsten Morgen einen Termin in meiner Lieblingswerkstatt zu bekommen. Und nach einer Stunde war alles wie vorher, nur ein bisschen verkratzt. Und der Umweg war auch  schon gleich  vergessen. Diese Werkstatt ist mein absoluter Geheimtip.   Also los ... nochmal von vorne., Gen Norden.

 


17. August

Ich packe  meine sieben Sachen. Es zieht mich wieder ans Meer. Nordwärts - Südschweden. Zuerst eine Woche nach Dänemark, wie immer - unterwegs ein paar Besuche machen. Dann gehts mit der Fähre nach Schweden. Ursprünglich wollte ich ja nach Bornholm. Aber das liegt ja quasi auf dem Weg.  Ich fahr dann einfach mal los! Letzte Grüße aus meinem Garten!   Im Gepäck habe ich Angefangenes.

Die Schnüre aus Rhabarberschalen, Bohnenfäden, Nessel,  Lilienblättern und Anderem ... sicher finde ich noch Weiteres auf meinem Weg ... sie sollen Grundlage für eine neue Arbeit im Winter sein. Die gestickten Kleinteile fertig machen und aufnähen, eine Jacke aus bunten Streifen fertig stricken und  ein begonnenes Zeichenprojekt fertig machen... das alles darf mit. Die Abende in meinem Minizuhause werden lang denn es wird sichtlich schneller dunkel. Ach ja, nicht zu vergessen - Bücher habe ich auch im Gepäck ... und eine Lampe.